Der Sport ist heute zu einer wichtigen Maßnahme für die Gesundheitsvorsorge und zu einer sinnvollen Freizeitbetätigung geworden.
Der Mangel an körperlicher Beanspruchung ist eine der Hauptursachen für vegetative Störungen, Haltungsschäden sowie ihrer Folgeschäden und vieler körperlich – seelischer Krankheiten.
In einer Welt, in der wir mehr und mehr von Erfahrungen „aus zweiter Hand“ leben, dass heißt von dem, was wir hören, lesen, in Film und Fernsehen sehen, bildet das Sporttreiben eine wertvolle, ja fast notwendige Ergänzung.
Der Pferdesport vermittelt gleichzeitig, wie kaum eine andere Sportart – Naturnähe und Naturerleben. Das Motiv der meisten Kinder, die mit dem Pferdesport beginnen, ist nicht der sportliche Ergeiz, sondern die gefühlsmäßige Zuneigung zum Lebewesen Pferd. In traurigen Augenblicken ist das Pferd ein guter Zuhörer und Tröster.
In der heutigen Zeit haben wir es zunehmend mit Kindern zu tun, die aus einem städtischen Umfeld kommen. Die natürlichen Bedürfnisse der Pferde sind daher den Kindern nicht geläufig, wie es bei früheren Generationen der Fall war.
Es genügt also nicht mehr „nur“ technische Fähigkeiten zu vermitteln. Besonderer Wert muss auf Kenntnisse rund ums Pferd gelegt werden. Das ist nicht nur von der Sache her notwendig, sondern entspricht auch der Erwartung vieler Eltern.
Der Umgang mit dem Pferd hat zudem einen hohen erzieherischen Wert, der der Persönlichkeitsentwicklung und damit der Lebensbewältigung generell zu Gute kommt.
Die Verantwortung die das pferdesporttreibende Kind lernt, liegt deutlich über der in anderen Sportarten. Neben der Verantwortung für sich selbst, ist der Reiter besonders auch für seinen Partner, dass Pferd verantwortlich.
Er trägt Verantwortung für eine artgerechte Haltung, bedarfsgerechte Fütterung und ausreichende Bewegung.
Für den angehenden Reitsportler steht eher die Lust vor Leistung, Entspannung vor Anstrengung und Spiel vor anstrengendem Sport. Die Mischung aus Sport, Spiel, Spaß und Geselligkeit macht einen Großteil der Faszination des Reitsports aus. Der Reiternachmittag unserer Reitschule bietet den Kindern eine Erholung von der Schule.
Zudem führen wir Kinder wieder zurück zur Natur, an die Kenntnisse und Erfahrungen welche bei früheren Generationen selbstverständlich war.
Sehen wir das Pferd als Therapeut
- fördert es ein besseres Gleichgewicht des Kindes, bewirkt positive Einflüsse auf Haltungswachstumsschäden vorausgesetzt der Reitschüler wird von einem erfahrenen Lehrer trainiert.
- seelischer und charakterlicher Aufbau der Kinder
- lehrt das Vertrauen und steigert das Selbstvertrauen und Zielt auf eine soziale Grundeinstellung
Erlernen von sozialem Verhalten
- Kinder lernen ihre Pflichten zu erfüllen (z.B. Pferdepflege, Sauberhalten des Stalls usw.)
- Kinder lernen in der Gruppe zu arbeiten, sich auf die Mitschüler zu verlassen und selbst verlässlich zu sein
- Kinder lernen das miteinander arbeiten und gegenseitig zu helfen (Satteln, Trensen usw.)
- Kinder lernen mit einander zu teilen (darf ich heute dein Pferd reiten?)
- Kinder erkennen ihre Schwächen (Hufe auskratzen) und lernen Hilfe anzunehmen (im Gegensatz des täglichen Schulalltags, Gedanken des Kindes über den Lehrer – „der kann mich mal“)
- Kinder lernen sich an Disziplinund Ordnung zu halten (guteMöglichkeit der Trainer dieszu fördern)
Sport
Sportliche Leistungen werden von den Reitschülern abverlangt.
Diese müssen mit den Schülern erst trainiert werden.
Wir unterscheiden deshalb:
- Reittraining
- Voltigieren
- Turnen / Gymnastik
Warum Pferdesport?
- Reiten fördert das Gleichgewicht des Organismus
- Steigerung der Leistungsbereitschaft
- Anpassung an die Umwelt (Klima, Tiere, diverse Pollen)
- Körper und Seele kommen in Einklang
- Wecken des Gesundheitsverständnisses
- Körpergewicht – Gesunde Ernährung
Zunehmend stellen wir heute bei den Kindern Haltungsschäden fest. Ursachen hiervon sind unter anderem:
- der viel zu schwere Schulranzen
- schiefes sitzen in der Schule und noch schlimmer, wenn der Nachmittag vorm Computer verbracht wird (zudem kommt Sauerstoff und Bewegungsmangel)
- nicht erkannte oder nicht behandelte Fehlstellungen
- seitliches tragen der Schultasche anstelle eines Schulranzens oder Rucksack
- Fehlstellungen werden nachteilig begünstigt, wenn nicht durch geschulte Fachkräfte entgegengewirkt wird. Weitere Organe können dadurch noch in Mitleidenschaft gezogen werden
Ebenfalls Hilfe finden verhaltensauffällige Kinder im Pferdesport:
- Kinder mit fehlendem Selbstwertvertrauen
- Kinder mit ADS sowie mit Hyperaktivität (ADHS)
- Diese lernen sich gegenüber dem Pferd zu behaupten, sehen schnell Erfolge welche das Vertrauen stärkt und gliedern sich zudem in eine Gemeinschaft ein, die von gegenseitigen Hilfestellungen lebt.
Durch die sportliche Aktivität wird auch der Hyperaktivität entgegengewirkt.
Typische Haltungsschäden unserer Kinder
- Muskel und Gegenmuskel unterschiedlich trainiert
- Widerlagerungsmechanismus eingeschränkt (krumme Kinder)
- vorstehende Schulter bedingt durch den Schulranzen
- Bauchmuskulatur zu wenig trainiert
- Oberkörper fällt zusammen
- Kinder mit verkürzter Beckenmuskulatur durch das seitliche Tragen von Schultaschen (schief gehende Kinder) dadurch
- Ausbildung runder Wirbelsäule
- falsche Atmung
- keine Zentrierung der Körpermitte usw.
Wird bei dem Reittraining nicht exakt auf die Statik geachtet, können sich diese Fehlstellungen um ein vielfaches verschlimmern – wir sprechen hier von einem Negativtraining.
Es kann also kaum von einem reiten lernen oder gar Training gesprochen werden, wenn die Kinder ohne Erwärmung einfach aufs Pferd gesetzt werden und wie vieler Orts planlosen Longier- oder Reitunterricht erhalten.
Im schlimmsten Fall wird der so genannte Reitunterricht von unerfahrenen Jugendlichen durchgeführt. So sollte es aber nicht sein, leider aber wird dies vieler Orts praktiziert.
Trainingsprogramm unseres Kinderprojektes:
Je nach Konstitution der Kinder zielen wir neben dem Reitunterricht durch ein hohes intensives Trainingsprogramm auf die Verbesserung und Entwicklung der
- motorischen Ontogenese
- Kondition
- Inter- und Intramuskuläre Koordination
- der allgemeinen Koordinationsaufnahme
- sowie der positiven Einflussnahme bei Fehlstellungen